Schuhe mit einem Lochmuster werden als “Brogues” bezeichnet. Die Geschichte der Lochmuster geht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Damals wurden „Brogs“ (gälisch für Schuh) von Bauern getragen, die in den Hochebenen von Schottland und Irland unterwegs waren. Die kleinen Löcher im robusten Lederschuh sollten eingedrungenes Wasser besser aus den Schuhen ablaufen lassen und sorgten für eine schnellere Trocknung. Bald wurde diese Art von Schuh von dem britische Adel entdeckt. Die Musterung wurde soweit verfeinert, dass das Broguing nicht mehr ganz durch das Leder gestanzt, sondern nur noch als Zierde auf den Schaft aufgesetzt wurde.
Insgesamt gibt es drei Varianten von Brogues, die Anfang des 20. Jahrhunderts erstmals in Mode kamen:
Half- oder Semibrogue
Bei diesem Modell ist nur die von außen zusätzlich auf den Schaft aufgesetzte Vorderkappe (Querkappe) mit einer Lochlinienverzierung und der Rand der Vorderkappe häufig mit einer Lyralochung versehen. Dies ist eine Stanztechnik, bei der je zwei übereinander stehende kleine Löcher auf ein größeres Loch folgen. Semibrogues werden häufig mit der offenen Derby- oder mit der geschlossenen Oxfordschnürung hergestellt. Auch bei uns im Onlineshop findet ihr einen Semibrogue: den Meio!
Fullbrogue
Statt einer geraden Vorderkappe (Querkappe) hat der Fullbrogue eine so genannte Flügelkappe. Diese reicht bis auf die Seite des Schafts. Die Kanten der Flügelkappe und die sonstigen Schaftteilkanten sind mit einer Lyralochung versehen. Oberhalb der Schuhspitze ist eine Rosette als Lochverzierung angebracht. Besonders typisch für Fullbrogues ist eine aufgesetzte Fersenkappe.
Longwing
Der Longwing hat keine zusätzlich aufgesetzte Fersenkappe, da er eine Flügelkappe hat, deren seitliche Ausläufer (die Flügel) bis nach hinten an die Fersennaht reichen. Ansonsten weist er die gleichen Merkmale wie ein Fullbrogue aus. Er hat meistens eine offene Schnürung und wirkt dadurch eher sportlich.