Was sind eigentlich rahmengenähte Schuhe?
Die rahmengenähte Machart wird auch nach ihrem Erfinder goodyear-welted-Methode genannt und ist die Könisdisziplin im Schuhhandwerk. Dabei entsteht jedes Paar Schuhe als ein Meisterwerk aus bis zu 50 Einzelteilen.
Im ersten Schritt wird der Schaft, also der obere Teil vom Schuh hergestellt. Dafür werden mit Schablonen die einzelnen Teile des Leders und des Futterleders ausgestanzt und anschließend aufwendig vernäht. Vorne und hinten wird zudem eine Verstätkung eingearbeitet um den Schuh langlebiger und formstabiler zu machen. Die Löcher für die Schnüsenkel werden ausgestanzt und das Leder mit Hilfe von Hitze und Kälte in die richtige Form gelenkt.
Im Anschluss beginnt die Magie. Das Leder wird nun über einen Leisten gezwickt. Der Leisten ist eine nachgebildete Form des Fußes, der dem Schuh die Passform gibt. Es hängt somit vom Leisten ab, ob euch der Schuh später passt und angenehm am Fuß sitzt. Für diesen Schritt wird zunächst die Brandsohle (das ist die Innensohle) von unten am Leisten befestigt und das Leder dann darum gezwickt. Die Brandsohle sollte im Idealfall nicht aus Pappe oder Lefa (Lederfasergemisch) sein, sondern aus reinem pflanzlich gegerbtem Leder. Das Ganze nimmt nun langsam die Gestalt eines Schuhs an.
Als nächstes kommt der namengebene Rahmen zum Einsatz Dieser wird nun mit der Brandsohle und dem Oberleder vernäht. Dadurch kann sich das Leder später nicht von der Sohle lösen, wie man das z.B. bei normalen Sneakern kennt, sondern alles sitzt bombenfest. Der Rahmen ist ca. 1cm breit und der Zwischenraum wird nun mit weichem Kork gefüllt (s. Foto). Damit entsteht ein weiches Fußbett, dass sich euren Füßen bei jedem Schritt weiter anpasst und in das ihr euren individuellen Fußabdruck hineinlauft.
Das Ganze wird mit der sogennanten "Alma" = Seele verstärkt. Dabei handelt es sich um eine Stahlfeder im hinteren Teil des Schuhs, die eurem Fuß später Halt bietet.
Jetzt wird die Laufsohle angebracht. Hier kommt entweder eine Ledersohle oder eine Vollgummisohle zum Einsatz. Achtet dabei unbedingt auf die Qualität der Sohle. Bei Gummisohlen ist eine Vibramsohle zu empfehlen, da diese sehr langlebig und haltbar ist. Die Laufsohle wird nun ebenfalls wieder mit dem Rahmen vernäht. Diese Naht könnt ihr später auch von außen sehen. Alles sitzt nun bombenfest und sicher und kann sich nicht lösen.
Zuletzt bekommt der Schuh seinen Feinschliff und die Sohle wird geschliffen, das Leder poliert und gepflegt und die Nähte mit einer heißen Nadel verödet. Fertig ist das Meisterwerk!
Der große Vorteil? Rahmengenähte Schuhe halten nicht nur sehr lange, sie lassen sich auch immer wieder neu besohlen und sind somit das Nachhaltigste, was der Markt zu bieten hat.
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